Ein Klavier für Ihre Musik.

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Magazine

05.09.2019

Die Mär vom „deutschen“ Klavier

Liebe Klavierliebhaberinnen und -liebhaber,

haben Sie sich bei Interesse an einem neuen Geschirrspüler, einem Mobiltelefon oder einem Pkw schon einmal gefragt, woher die Einzelteile für das Gerät stammen, wer es zusammengebaut hat oder wie die Preise zustande kommen?

Wenn man auf ein iPhone von Apple schaut, einem US-amerikanischen Unternehmen, liest man da, dass es in China gefertigt wurde. Wenn man genauer in den Motorraum eines Pkw schaut, wird man feststellen, dass bei weitem nicht alle Teile aus Deutschland stammen, nur weil die Automarke einen deutschen Namen trägt. Ja zum Teil werden diese Fahrzeuge sogar komplett im Ausland gefertigt …
nur scheint dies keinen zu interessieren.

Ganz anders aber ist es im Klavierbau. Da wird sofort gefragt, woher die Einzelteile stammen, wo die Instrumente gefertigt sind etc. Warum eigentlich? Nun, natürlich war dies in früheren Zeiten, als die Globalisierung noch nicht so fortgeschritten war, ein wichtiges Indiz für die Qualität und das Know-How der Mitarbeiter. Doch mittlerweile ist das wohl doch anders geworden. Denn ohne Frage kann man behaupten, dass ausländische Firmen durchaus großartige Instrumente herstellen. Man denke nur an Yamaha, Kawai oder Fazioli, um nur drei von vielen zu nennen.

Und dennoch: Sobald man ein Klavier aus deutscher Fertigung vor sich hat, will man es genau wissen. Woher stammt der Resonanzboden, woher die Mechanik, woher die Tastatur … Ist das wirklich wichtig? Nein, ist es nicht, denn nur eines zählt: Fühlen Sie sich wohl am Instrument? Finden Sie den Klang Ihren Vorstellungen entsprechend? Liegt das Instrument in dem finanziellen Bereich, den Sie sich selbst gesetzt haben? Wenn dies alles zusammenkommt, dann haben Sie Ihr Instrument gefunden – unabhängig vom Land der Herstellung oder dem Ursprung der Einzelteile.

Wenn nun ein Unternehmen damit wirbt, dass es sich um ein rein deutsches Instrument handelt, dann ist das schön, zum Teil auch wahr – aber nur zum Teil. Die Mär von einem rein deutschen Klavier ist in einer globalisierten Welt einfach kaum aufrecht zu erhalten – und es ist einfach für Sie als Klavierspieler auch nicht wichtig. Denn Ihnen geht es um die Musik und nicht darum, woher das Instrument stammt, dem Sie ihr Innerstes beim Spielen anvertrauen. Vielleicht spielen noch Werterhaltung und Wiederverkaufsmöglichkeiten eine Rolle – ja. Aber ansonsten lassen Sie sich nicht von den vielen Geschichten, die man so gerne in sogenannten Blogs im Internet kolportiert beeinflussen, denn es ist weniger wichtig als man denkt.

Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -

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