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Die Qual der Wahl bei hochwertigen Klavieren
Liebe Klavierenthusiastinnen und -enthusiasten,
selten gab es Zeiten, in denen die Auswahl hochwertiger Klaviere so groß war wie heute. Alle Hersteller sind daran interessiert, nicht nur ihre Flügel immer weiter zu verbessern, sondern auch die Klaviere. Das betrifft die preiswerten Kategorien genauso wie die hochpreisigen Instrumente.
Wenn man glaubt, dass ein Instrument eines Herstellers, das einmal einen bestimmten Namen erhalten hat, immer dasselbe ist, der täuscht sich. Tatsächlich ist es so, dass die Hersteller immer wieder kleine Änderungen vornehmen. Das kann die Mechanik betreffen, oder auch die Filze im Instrument, oder aber auch komplette Neukonstruktionen. So hat Bechstein vor kurzem seine gesamte Klavier-Serie überarbeitet, nachdem man aufgrund einer Neukonstruktion des Topmodells erkannt hat, dass man auch die anderen Instrumente mit neuen Konstruktionen verfeinern kann. Doch auch bei Herstellern wie Sauter, Yamaha, Kawai und Schimmel – und allen anderen – gibt es immer wieder Veränderungen in den Instrumenten, die alle für den Spieler eine positive Wirkung haben: Das bessere Spielgefühl und die bessere Klangwiedergabe.
Es lohnt sich also genauer hinzuschauen, immer wieder auszuprobieren im Klavierfachhandel. Wenn man eine bestimmte Marke, ein besonderes Instrument präferiert, dann man dennoch immer wieder einmal ins Geschäft gehen und nachfragen, ob sich etwas im Instrument verändert hat. Es ist zwar so, dass eine Grundkonstruktion, die einmal erfolgreich ist, in der Regel beibehalten wird, aber man arbeitet seitens der Hersteller immer wieder an Materialien und anderen Dingen, die das Spiel verändern.
Es ist ein wenig so wie bei Prototypen von Autoherstellern: Wenn ein bestimmtes Detail in den Autos besser funktioniert, als bei den Serien-Autos, dann lässt man nach und nach diese Details in die Serienproduktion übergehen. Mit einem Unterschied: Die Klavierhersteller sind in der Regel ein wenig flexibler, da die Produktionen nicht ganz so groß sind. Das bedeutet, dass Veränderungen schneller vorgenommen werden können.
Und dass die Hersteller gerade bei ihren Spitzenprodukten von Klaviermodellen beständig an der Verbesserung arbeiten, wird wohl jedem klar sein, denn es sind ihre Vorzeige-Instrumente. Und da ist die Auswahl kaum größer gewesen als momentan, da es keinen Hersteller gibt, der nicht an den größten Modellen Hand angelegt hat.
Es lohnt sich also, immer wieder einmal ein hochwertiges Klavier im Fachgeschäft anzuspielen, auszuprobieren und seine Meinung zu verifizieren.
Carsten Dürer
- Chefredakteur PIANONews -